Bild eines Festivalgeländes in der Stadt
Städte brauchen Lösungen für die wachsende Bevölkerung: Stadtfest in Baden (AG) (Bild: Keystone SDA)

Ziele und Strategien des Raumkonzepts

2050 werden über zehn Millionen Menschen in der Schweiz leben. Über ein Viertel wird über 65 Jahre alt sein. Das Raumkonzept hat für diese Herausforderung fünf Ziele und drei Strategien.

28.03.2023

Das Raumkonzept Schweiz tritt dieser flächen- und kostenintensiven Entwicklung entgegen, indem es die Koordination von Siedlung, Verkehr und Energie fördern will. Seine Leitidee ist, die Vielfalt, Solidarität und Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz zu erhalten und zu stärken. Es nennt fünf Ziele:

  • Siedlungsqualität und regionale Vielfalt fördern
  • Natürliche Ressourcen sichern
  • Mobilität steuern
  • Wettbewerbsfähigkeit stärken
  • Solidarität leben

Um diese Ziele zu erreichen, werden im Raumkonzept Schweiz drei gesamtschweizerische Strategien vorgeschlagen:

Strategie 1: Handlungsräume bilden und das polyzentrische Netz von Städten und Gemeinden stärken

Weil heute viele Schweizer und Schweizerinnen täglich zwischen Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Einkaufen die Gemeinde-, Kantons- oder gar Landesgrenzen überqueren, schlägt das Raumkonzept Schweiz ein Planen und Handeln in überregionalen Handlungsräumen vor.

Es unterscheidet zwölf solcher Handlungsräume: vier grossstädtisch geprägte (Zürich, Basel, Métropole Lémanique und die Hauptstadtregion Schweiz), fünf klein- und mittelstädtisch geprägte (Luzern, Città Ticino, Jurabogen, Aareland, Nordostschweiz) sowie drei alpine Handlungsräume (Gotthard, Westalpen und Ostalpen). Das Raumkonzept skizziert die zwölf Räume und deren Herausforderungen und führt jeweils spezifische, strategische Stossrichtungen für die räumliche Weiterentwicklung auf.

Zudem soll das traditionell polyzentrische Netz von Städten und Gemeinden gefördert werden. So können die Ziele einer wettbewerbsfähigen, solidarischen und vielfältigen Schweiz erreicht sowie die Zusammenarbeit in funktionalen Räumen vertieft werden.

Schweizer Karte mit polyzentrischem Netz von Städten und Gemeinden

Strategie 2: Siedlungen und Landschaften aufwerten

Die Attraktivität von Siedlungen und Landschaften soll erhalten beziehungsweise erhöht werden. Mit einer haushälterischen Nutzung des Bodens, einer qualitätsvollen Verdichtung und einer frühzeitigen Berücksichtigung der Landschaften in der Planung werden die Siedlungsqualität und die regionale Vielfalt gefördert, aber auch die natürlichen Ressourcen und das Kulturland gesichert.

Strategie 3: Verkehr, Energie und Raumentwicklung aufeinander abstimmen

Infrastrukturen für Verkehr und Energie sollen besser mit der Raumentwicklung abgestimmt werden. Im Zentrum stehen dabei die bessere Koordination von Siedlung und Verkehr, die Sicherung der Energieversorgung, eine gute regionale und internationale Erreichbarkeit und ein finanziell tragbares Verkehrssystem. Die Strategie verfolgt gleich mehrere Ziele: insbesondere die Steuerung der Mobilität, die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und die Sicherung der natürlichen Ressourcen.